Romanschreiben 06 – Schreiben

(*Der Beitrag beruht auf eigenen Erfahrungen und Vorschlägen. Keine Haftung.)

Liebe*r Leser*in,

Willkommen zum sechsten Teil der Blogreihe »Wie schreibe ich einen Roman?« Idee, Analyse, Plan, Recherche, Figuren und Plot stehen? Dann ist jetzt die Zeit gekommen, um mit dem eigentlichen »Schreiben« zu beginnen.

Die Inhalte heute lauten :

Schreiben I.: wo beginnen?

Die meisten werden denken, dass das Schreiben eines Romans damit beginnt, dass man sich hinsetzt und einfach anfängt. Ein Irrglaube, wie ich finde, über den ich nur müde lächeln kann. Denn tatsächlich benötigt auch das Schreiben selbst etwas Vorarbeit, bevor man überhaupt daran denken kann, sich in seine Geschichte zu stürzen.

Im Folgenden zähle ich die wichtigsten Punkte auf:

Wähle deine Waffe

Zuallererst musst du entscheiden, wie du schreiben möchtest. Per Hand oder mit dem Computer, Handy oder Tablet.

Zweifellos hat jedes dieser Medien seine Vor- und Nachteile.

Liebst du es Texte per Hand zu verfassen? Dann lass dich nicht aufhalten. Oder lieber doch bequem am Computer tippen? Dir fällt unterwegs etwas richtig gutes ein? Dann zögere nicht, dein Handy oder Tablet zu benutzen.

Hauptsache du findet dein ideales Schreibwerkzeug.

Finde deinen perfekten Schreibplatz

Du hast dich entschieden, mit welchem Medium du deinen Roman verfassen willst? Sehr gut. Dann ist es nun Zeit, dir den geeigneten Schreibplatz zu suchen. Dieser muss nicht unbedingt groß oder ergonomisch korrekt sein. Es ist nicht einmal notwendig, dass er besonders aufgeräumt oder ruhig ist.

Er muss nur perfekt zu dir passen. Dir das Gefühl vermitteln, dass du dort schreiben kannst und noch wichtiger, dass du dort schreiben willst. Alles andere ist unwichtig.

Du siehst, die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Ich persönlich bevorzuge zum Schreiben tatsächlich den Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer. Wenn ich jedoch wirklich todmüde bin, schreibe ich auch schon mal im Liegen auf dem Sofa. Manchmal tippe ich sogar auf dem Weg in die Arbeit im Zug (besonders dann, wenn mich eine Geschichte nicht mehr loslässt). 😁

Finde deine perfekte Schreibroutine

Einen Roman zu schreiben erfordert neben viel Fantasie, ebenso viel Zeit, Motivation und Engagement. Daher ist es angebracht, eine Schreibroutine zu entwickeln.

Hier habe ich ein paar wertvolle Tipps gesammelt, die mir beim Schreiben helfen können:

Wähle ein Schreibprogramm

Nachdem du dir über das Schreibwerkzeug, den Schreibplatz und die Routine Gedanken gemacht hast, solltest du jetzt festlegen, was für ein Schreibprogramm du benutzen willst. Zumindest, wenn du den Computer zum Schreiben verwendest.

Tatsächlich gibt es am Markt unzählige Schreibprogramme, die einem das Blaue vom Himmel versprechen und mit zahlreichen Features werben (ob man diese wirklich braucht oder nicht, sei dahin gestellt).

Zu den wohl bekanntesten gehören: Open Office, Microsoft Word, Scrivener und Papyrus Autor.

Die 4 Programme im Überblick:

Was ist eine Normseite?

Als Normseite wird eine Seite deines Romans verstanden, mit der sein Umfang eingeschätzt werden kann. In der Literatur-, Übersetzungs- und Werbebranche gilt sie als Berechnungsgrundlage aufgrund derer die Entlohnung festgelegt wird.*

Enthalten sein, sollten außerdem:

  1. Serifen-Schriftart (Times New Roman, Courier New, etc.)
  2. Schriftgröße: 12 pt.
  3. Zeilenabstand: 1,5
  4. Absatz: linksbündig
  5. Layout: A4, Hochformat
  6. keine Silben- oder Worttrennung
  7. Seitenzahlen
  8. Flattersatz
  9. Absatz in 1. Zeile eingerückt*

Hilfsmittel

Zu den geradezu klassischen Hilfsmittel zählen sämtliche Speichermedien, die der Markt hergibt. Dazu gehören die externe Festplatte, ein oder mehrere USB-Sticks, die Cloud und dein E-Mailserver.

Glaub mir, nichts ist schlimmer, als Datenverlust durch Unachtsamkeit!

Weitere wichtige Hilfsmittel: Rechtschreibhilfen (z.B. Duden online, etc.) und Synonymwörterbücher (z.B. Woxikon – Online-Synonym-Wörterbuch), Namensbücher oder – websiten, Schreibratgeber, Lexika (Geschichte, Wissenschaft, etc.), Übersetzer, Google, Google Maps, Google-Bildersuche.

Du siehst, die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.😉

Den eigenen Stil finden

Zum Thema Stil lässt sich vieles sagen, hat doch jeder Schreibratgeber und das Internet seine ganz eigene Meinung, wie man als Autor*in am Besten zu schreiben hat.

Ich sage: schreibe so, wie du dich wohlfühlst!

Denn tatsächlich ist dein Schreibstil, das, was dich einzigartig und unverwechselbar macht. Demnach gibt es auch kein richtig oder falsch. Hauptsache es gelingt dir damit, die Leser*innen in den Bann zu ziehen. Und das am Besten mit allen Sinnen.

Ein paar Grundregeln solltest du jedoch trotzdem im Hinterkopf behalten:

  1. Folge der Maxime “show – don´t tell”. Gemeint ist damit, etwas so bildlich wie möglich zu beschreiben, so das die Leser*innen es quasi direkt vor sich sehen. Warum? Natürlich, damit sie sich mit dem Geschriebenen identifizieren.
  2. Verwende Synonyme. Nichts ist langweiliger als Wortwiederholungen oder komplizierte Satzbauten, die vor Fachwörtern nur so strotzen.
  3. Orientiere dich an deiner Zielgruppe, deinen potenziellen Leser*innen. Schreibst du einen Liebesroman? Dann verwende passende Ausdrücke.
  4. Versuche flüssig zu schreiben. Je flüssiger der Lesefluss, desto angenehmer ist er zu lesen.
  5. Verwende Passiv, Adjektive und Superlative eher sparsam. Oft verkomplizieren sie deine Geschichte.
  6. Vermeide allzu lange Sätze. Niemand liest gerne Sätze, die sich auf über 5 Zeilen erstrecken.

Aller Anfang ist schwer

Tatsächlich kann es ziemlich herausfordernd sein, mit dem Schreiben zu beginnen. Hauptsächlich, weil ein leeres Blatt Papier in erster Linie eben genau das ist, nämlich leer. Und deine Aufgabe ist es nun, es zu füllen.

Aber lass dich davon nicht unter Druck setzen, sondern fang einfach an zu schreiben. Deine ersten Sätze müssen dabei keinesfalls perfekt sein! Denk daran: nichts ist in Stein gemeißelt. Du kannst es jederzeit ändern.

Wichtig ist nur, du fängst an. Dann wird sich alles andere wie von selbst finden.

Schreiben II.: wo aufhören?

Während die ersten Sätze deines Romans deine Leser*innen neugierig machen sollen, soll das Ende nicht weniger können, als in ihnen eine Vielzahl von Emotionen auszulösen. Von Freude, Trauer, Erkenntnis, Erleichterung, Wehmut kann alles dabei sein.

Gerade in Reihen werden gerne “Cliffhanger” genutzt, die zu einem offenen Ende führen und die Leser*innen zum nächsten Teil deiner Geschichte greifen lassen.

Aber auch hier gilt: vermittle das, wobei du dich wohl fühlst oder der Welt mitteilen möchtest. Egal ob offenes, schmerzhaftes oder happy End.

Was kommt nach dem Schreiben?

Dein Roman ist fertig geschrieben? Dann wollen wir uns als nächstes mit dem Thema »Überarbeiten« beschäftigen.

Da ich im Juli und August Urlaub machen werde, folgt der nächste Beitrag erst am ❗15.09.2023❗.

Bis bald – alles liebe und bleibt gesund!

Eure Kerstin

© K.ST.

Quellen:

Ulrike Gerstner, Write – das Buch für angehende Autor:innen, LYX-Verlag Köln 2022.

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