Fortsetzung: Der Astronauten – Kater

Teil 2

Was bisher geschah:

Ein kleiner Kater wünscht sich nichts sehnlicher, als Astronaut zu werden. Von den Menschen belächelt, setzt der Kater alles daran, seinen Traum wahr werden zu lassen und reist tatsächlich als Teil einer Crew ins Weltall.


Neue Aufgaben

Auch am nächsten Tag brillierte der Kater. Zusammen mit einer menschlichen Kollegin sollte er Pflanzensamen außerhalb des Habitats setzen und mit kleinen gelben Fähnchen kennzeichnen. Doch schon bevor das ungleiche Paar am Ort des Geschehens eintraf, kam es zum Unglück. Ein plötzlicher Windstoß erfasste das Säckchen , riss es der Frau aus der Hand und verstreute den Inhalt in alle Himmelsrichtungen.

Während die Astronautin schluchzend zu Boden sank, sprach der Kater beruhigende Worte: »Keine Sorge, die finde ich wieder. Niemand muss von dem Missgeschick erfahren.« Sogleich machte er sich an die Arbeit und wühlte sich die nächsten Minuten zielstrebig durch die tiefrote Marserde, bis er jedes einzelne Samenkorn wiedergefunden hatte. »Oh, danke! Du bist wirklich ein Held. Was würden wir nur ohne dich machen?«, frohlockte seine Partnerin und streichelte ihm dankbar über das Fell.

Der Kater als Vorbild

Nach etwa der Hälfte der Zeit am Mars, hielt der Kater ein erstes Resümee. Obwohl ihm der noch relativ unbekannten Planten überaus gefiel und er auch seine menschliche Kolleg*innen sehr schätzte, stellten ihn doch einige Situationen vor Rätsel. So auch, als der Forschungsleiter alle Marsbewohner eines Tages zusammenrief und ihnen mitteilte, dass sie von nun an Wasser sparen müssten. Er erklärte, dass es Probleme mit dem Aufbereitungssystem, dass die Flüssigkeit aus dem Inneren des Planeten saugte, gab und die Reparatur Wochen dauern würde. Die anderen Menschen schienen darüber ernsthaft verstimmt.

»Aber wir müssen uns doch waschen! Wenn wir davon ablassen, fangen wir an zu stinken.«, widersprachen sie ärgerlich. Der Kater hingegen konnte die Dramatik nicht nachvollziehen. »Macht es doch wie ich.«, schlug er ihnen daher vor, »Statt literweise Wasser zu verbrauchen, reicht mir meine Zunge. Zugeben, das könnte bei euch etwas schwierig werden. Aber mit einer Handvoll Wasser und einem Waschlappen, könnt ihr gute Ergebnisse erzielen. Ich zeige euch gerne, wie es geht.« Zwiegespalten folgten die Astronauten den Anweisungen des Katers und erkannten nach und nach, die Effektivität seiner Handlungen, wodurch das Tier noch mehr in ihrer Achtung stieg.

Abschied und neue Freunde

Bald darauf nahte die Zeit des Abschieds und der Kater wurde wehmütig. Zurück auf der Erde würde er ein normales Leben weiterführen müssen. Dann würden keine neuen Abenteuer auf ihn warten oder gar Herausforderungen, die den Einsatz seines gesamten Wissens und Könnens verlangten. Eines Abends blieb er traurig als einziger draußen zurück, während der Rest der Crew sich in die Forschungsstation zurückzog. Unglücklich starrte er in den Himmeln, bis er plötzlich einen grellen Lichtblitz bemerkte, der sich lautlos in seine Richtung bewegte.

Sobald er sich vom Schock erholt hatte, lief er auch schon los, um dem Ereignis auf den Grund zu gehen. Doch sobald er sah, was den Blick verursacht hatte, erstarrte er erneut. Ein kleines braunes pelziges Wesen saß zwischen einer Felsengruppe und spielte mit einem abgebrochenen Marsrover-Spiegel, den sie bei einer Mission verloren hatten. Es erschrak fürchterlich, als es den Kater bemerkte und setzte umgehend zur Flucht an. »Keine Angst, ich tue dir nichts. Ich bin ein Freund.«, versuchte das Tier den Fremden zurückzuhalten. Unsicher hielt das Wesen inne, tappte dann allerdings näher. Offenbar aus Neugier, was der Kater für sich zu nutzen wusste. »Wohnst du hier?«, mit dieser einfachen Frage hielt er sein Gegenüber in Bann, das aufgeregt nickte. »Dann kannst du mir sicher einiges beibringen, was ich noch nicht weiß.«, stellte er anschließend fest, was dem fremden Wesen derart schmeichelte, woraufhin sie unzertrennlich wurden.

Eine neue Mission

Bis zum Abflug verbrachte der Kater jede Minute mit seinem neuen Freund. Als es endlich Zeit wurde zu gehen, verabschiedeten sich beide herzlich voneinander und der Kater vergoss zahlreiche Tränen, als er in das Raumschiff stieg, dass ihn zurück nachhause bringen sollte. Von Kummer erfüllt, schwieg er während des Flugs und nahm nach der Landung nicht einmal die vielen Fotografen und Schaulustigen wahr, die die Crew nach deren Ankunft begrüßten. Erst als der Chef des Raumfahrtunternehmens ihn beiseite nahm, um ihm mitzuteilen, dass er auch ein Teil der nächsten Mission sein würde, hellte sich seine Miene wieder auf.

So kam es, dass der Kater Monate später wieder ins All reiste. Diesmal jedoch leisteten ihm keine Menschen auf dem Flug Gesellschaft, sondern nur Katzen. Denn die Menschen hatten erkannt, welche Bereicherung die Anwesenheit der Tiere bedeutete und kurzerhand beschlossen, von nun an nur noch Katzen auf Forschungsreisen in das Weltall zu schicken. Für den Kater konnte es nicht schnell genug gehen. Ungeduldig zappelte er in seinem Stuhl herum. Ob er wohl auch auf dem Merkur neue Freunde finden würde?

© K.ST.

– ENDE – oder doch nicht?!-

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