24. Dezember
Der Heilige Abend war hereingebrochen, ohne jedoch eine Veränderung oder gar Verbesserung der Wetterlage mit sich zu bringen. Immer noch herrschte dichtes Schneetreiben und eine eisige Kälte, die die Tiere in ihren Buden fest und Besucher fernhielten. Nur dem Schaf machte das Wetter nichts aus. Mit seiner dicken Wolle trotzte es den Kapriolen des winterlichen Unwetters, was es aber nicht davon abhielt, Mitleid mit den Tieren und ihrem fabel.tastischen Weihnachtsmarkt zu empfinden. Denn obwohl es dem Treiben immer noch nicht wohlgesonnen war, sah es doch die Mühe und die Anstrengung, die alle gemeinsam hineingesteckt hatten. Daher fasste es sich schließlich ein Herz und suchte die Initiatoren des Festes auf.
»Ich weiß, es kommt spät und wahrscheinlich habt ihr sowieso vor den Markt abzusagen, doch möchte ich euch meine Unterstützung anbieten.«
»Ach ja? Und wie willst du das machen?«, krächzte der Rabe ärgerlich.
Er hatte dem Schaf noch nicht verziehen, dass es ihnen ein paar Tage zuvor derart ablehnend gegenübergestanden hatte.
»Nehmt meine Wolle. Macht daraus Mützen und Schals, die ihr verteilen könnt, wie es euch beliebt. Auf diese Weise macht euch die Kälte und der Schnee nicht mehr zu schaffen und euer Fest kann stattfinden.«
Von der Großherzigkeit des Schafs berührt, liefen dem Kater Tränen der Rührung über die Wangen.
»So soll es sein.«
Augenblicklich rief er die anderen Tiere zu sich und erzählte ihnen von der Idee des Schafs. In tiefer Einigkeit nahmen sie die Wolle entgegen, die es mit ihnen teilte und stellten daraus wärmende Kleidungsstücke her. Nachdem alle etwas davon abbekommen hatten, konnte das Fest endlich losgehen. Glühwein wurde ausgeschenkt, Linzeraugen und Kokuskuppeln verteilt, Musik gespielt und noch vieles mehr. Glücklich und zufrieden, schlenderten die Tiere von Bude zu Bude und erfreuten sich an den ausgestellten Schönheiten. Nach und nach kamen dann auch weitere Besucher zum Markt, sodass schon bald kein freier Fleck mehr zu finden war.
Im letzten Moment trafen schlussendlich auch die Rehe mit dem Feuerholz ein. Sobald es angezündet worden war, waren alle Unannehmlichkeiten endgültig vergeben und vergessen und das Fest wurde ein voller Erfolg. Wo man auch hinsah, sah man in strahlende und überaus zufriedene Gesichter. Überglücklich war auch das Schaf, dass zwar immer noch ganz gerne allein war, die Abwechslung, die durch die Anwesenheit aller entstanden war, aber zu schätzen gelernt hatte. Begeistert sang es Weihnachtslieder, trank Punsch und aß Lebkuchen. Es erwarb sogar ein paar Geschenke für Verwandte, die es über Silvester zu besuchen gedachte.
»Nächstes Jahr, wollen wir wieder hier feiern.«, verkündete es zu fortschreitender Stunde fröhlich dem Raben und dem Kater.
»Darauf wollen wir anstoßen. Auf den ersten fabel.tastischen Weihnachtsmarkt und auf neue Freunde!«, stimmten diese begeistert zu.

🎄🎁🎅 Ende 🎅🎁🎄
🎄 Und während die Tiere noch ein wenig weiterfeiern, wollen wir uns unseren eigenen Festen widmen. Im diesen Sinne wünsche ich euch, euren Familien und Freunden ein frohes Weihnachtsfest!🎄
Alles Liebe und bleibt gesund,
Eure Kerstin
© K.ST.
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